Aktienfonds – breit gestreut in Aktien investieren

Am Finanzmarkt finden sich zahlreiche Investmentfonds, mit zum Teil unterschiedlichen Anlageschwerpunkten. Neben Renten-, Geldmarkt- und offenen Immobilienfonds fallen auch Aktienfonds in diese Gruppe. Wir möchten Sie gerne im folgenden Beitrag zum Thema Aktienfonds informieren und gehen dabei unter anderem auf die Fragen ein, worum es sich bei Aktienfonds handelt, wie diese funktionieren, wie Sie Aktienfonds kaufen bzw. verkaufen können und welche Vor- und Nachteile die Anlage in solche Investmentfonds beinhaltet.

Laptop mit 3 verschiedenen Statistiken davor zu Aktienfonds

Worum handelt es sich bei Aktienfonds?

Wenn wir von Aktienfonds sprechen, dann sind damit spezielle Investmentfonds gemeint, die das Kapital der Anleger überwiegend oder ausschließlich in Aktien investieren. Aktienfonds fallen in die Kategorie der offenen Fonds. Dies führt unter anderem dazu, dass der Inhaber jederzeit die Möglichkeit hat, die im Bestand befindlichen Fondsanteile wieder an die Fondsgesellschaft zu veräußern. Aktienfonds ermöglichen also Anlegern ein indirektes und breit gestreutes Investment in Aktien. Falls Sie sich als Anleger nicht mit einzelnen Aktienwerten auseinandersetzen möchten, weil ihnen dies zu arbeits- und zeitaufwändig ist, stellen Aktienfonds die optimale Lösung dar. In diesem Fall nimmt Ihnen der jeweilige Fondsmanager die Arbeit ab, indem er mit seinem Team zahlreiche Aktien analysiert, bewertet und letztendlich die Entscheidung darüber trifft, welche Einzeltitel für den Aktienfonds besonders interessant sind.

Insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie sich selbst nicht mit einzelnen Aktien auseinandersetzen möchten, aber das Investment in Aktien grundsätzlich für Sie interessant ist, sind Aktienfonds bestens geeignet. Sie erreichen durch diese Investmentfonds eine breite Streuung des Kapitals, denn die meisten Aktienfonds investieren das Kapital der Anleger in mindestens 10 bis 20 unterschiedliche Aktienwerte.

Wie funktionieren Aktienfonds?

Da es sich bei Aktienfonds um offene Investmentfonds handelt, ist die Funktionsweise sehr transparent. Mit der Auflegung eines Aktienfonds entscheidet sich die Fondsgesellschaft zu Beginn, welche Aktien gekauft werden. Anleger haben in dieser Phase die Möglichkeit, Anteile an diesen Aktienfonds zu erwerben. Einen wichtigen Unterschied gibt es übrigens im Vergleich zu einzelnen Aktien: Mit dem Erwerb von Anteilen an Aktienfonds erhalten Sie als Anleger kein Stimmrecht oder sonstige Mitbestimmungsrechte, wie es beim Erwerb von Aktien als Aktionär der Fall wäre. Stattdessen sind Sie am Gesamtvermögen des Fonds durch Ihre Anteile beteiligt. Nachdem der Aktienfonds von möglichst vielen Anlegern Kapital eingesammelt hat, werden davon die Aktien gekauft, die das Fondsmanagement ausgewählt hat. Sie als Anleger erhalten im Gegenzug die Fondsanteile gutgeschrieben, die selbstverständlich einen bestimmten Wert verbriefen. Der Wert eines Fondsanteils richtet sich insbesondere danach, wie sich die im Fonds-Portfolio enthaltenen Aktienkurse entwickeln.

Der Anteilswert wird von der jeweiligen Fondsgesellschaft in aller Regel täglich ermittelt. Dabei gibt es häufig einen Ausgabe- sowie einen Rücknahmepreis, da zahlreiche Aktienfonds mit einem sogenannten Ausgabeaufschlag arbeiten. Berechnet wird der Rücknahmepreis relativ einfach, nämlich indem die Fondsgesellschaft ihr Gesamtvermögen durch die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile dividiert.

Zur Funktionsweise von Aktienfonds gehört auch, dass diese normalerweise nicht an der Börse gehandelt werden können. Stattdessen erfolgen Käufe und Verkäufe über die Fondsgesellschaft, meistens natürlich abgewickelt über eine Bank oder einen Broker. Sie benötigen demzufolge ein Wertpapierdepot, falls Sie in Aktienfonds investieren möchten.

Aktienfonds verfügen also über die folgenden charakteristischen Merkmale und Eigenschaften:

  • Kapital der Anleger wird ausschließlich oder zu einem großen Teil in Aktien investiert.
  • Aktienfonds sind offene Investmentfonds.
  • Rückgabe der Anteile jederzeit an die Fondsgesellschaft möglich.
  • Verwahrung der Fondsanteile als Sondervermögen, daher kein Emittentenrisiko.
  • Breite Streuung durch Investment in zahlreiche Aktien.
  • Aktiv gemanagte Fonds.

Welche Chancen und Risiken beinhalten Aktienfonds?

Für Anleger gibt es vor der Entscheidung für die entsprechende Anlageform eine wichtige Frage zu klären: Welche Chancen und welche Risiken beinhaltet die Kapitalanlage? Bei Aktienfonds besteht die Hauptchance darin, dass der Fondsmanager ein glückliches Händchen hat und solche Aktienwerte in den Fonds aufnimmt, die zukünftig eine besonders positive Kursentwicklung vollziehen. Die möglichen Gewinne für Sie als Anleger bestehen schließlich beim Aktienfonds in erster Linie indirekt aus Kursgewinnen der im Fonds-Portfolio enthaltenen Aktien. Dann steigt nämlich der Gesamtwert des Fonds und somit auch der Wert Ihrer Anteile.

Bei manchen Fonds ist es darüber hinaus so, dass Anleger als zusätzliche Ertragsform an gezahlten Dividenden beteiligt werden. Die Chance auf eine gute bis sehr gute Rendite ist bei Aktienfonds demzufolge definitiv gegeben. Da die Rendite von Aktienfonds im Allgemeinen von zahlreichen Faktoren abhängt, ist es schwierig, diese zu beziffern. Im langjährigen Verlauf ist es allerdings so, dass Aktienfonds für Anleger häufig eine jährliche Durchschnittsrendite zwischen fünf bis sechs Prozent einbringen. Darin sind die anfallenden Gebühren, wie zum Beispiel die Managementgebühr oder auch ein Ausgabeaufschlag, bereits eingerechnet.

Bei Aktienfonds gibt es jedoch nicht nur die Chance auf eine gute Rendite, sondern es bestehen auch Risiken. Ein bestimmtes Risiko gibt es bei offenen Aktienfonds allerdings nicht, nämlich das Emittentenrisiko. Selbst wenn die Fondsgesellschaft Insolvenz anmelden würde, wäre Ihr angelegtes Kapital sicher. Ihre Anteile am Fonds werden nämlich als sogenanntes Sondervermögen verwahrt, welches bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft nicht in die Insolvenzmasse fließen würde.

Während es bei Aktienfonds also kein Emittentenrisiko gibt, existieren dennoch einige Risiken, nämlich:

Kursrisiko, Ertragsrisiko und Währungsrisiko.

Das Hauptrisiko beim Investment in Aktienfonds ist natürlich das Kursrisiko. Sinken die im Portfolio enthaltenen Aktien im Kurs, folgt daraus automatisch, dass auch der Wert des Fondsanteils geringer wird. Dabei kann es durchaus passieren, dass Sie – zumindest zwischenzeitlich – Kapitalverluste im zweistelligen Prozentbereich erleiden.

Das ebenfalls vorhandene Ertragsrisiko ergibt sich aus dem Konstrukt Aktienfonds als solches, denn bei diesen offenen Fonds gibt es keine garantierten Erträge. Demzufolge wissen Sie nicht, ob Sie einen Ertrag in Form gestiegener Anteilswerte erzielen, ob keine Rendite verbucht werden kann oder ob gar ein Verlust entsteht. Das ebenfalls aufgeführte Währungsrisiko existiert nur bei Aktienfonds, die nicht in Euro, sondern in einer fremden Währung ausgegeben und notiert werden. Dann kann es bei einer ungünstigen Entwicklung des Devisenkurses Euro- / Fremdwährung passieren, dass Ihnen Währungsverluste entstehen.

Aktienfonds beinhalten zwar stets das Risiko einer Wertminderung in Form der möglichen Kursverluste der im Fonds-Portfolio enthaltenen Aktien. Sehr gut geeignet sind Aktienfonds für sicherheitsorientierte Anleger allerdings trotzdem, da es sich um eine der ganz wenigen Anlageformen handelt, die kein Emittentenrisiko beinhalten.

Welche Kosten verursacht der Handel mit Aktienfonds?

Neben den Chancen und Risiken stellen sich zahlreiche Anleger im Zusammenhang mit Aktienfonds natürlich auch die Frage, welche Kosten diese verursachen. Diese Frage lässt sich bei mehreren tausend verschiedenen Aktienfonds am Markt nicht pauschal beantworten. Es gibt diverse Faktoren, die in der Summe die Gesamtkosten für den Anleger ausmachen. Je nach Aktienfonds können dabei die folgenden Kosten- und Gebührenarten auftreten:

Ausgabeaufschlag, Managementgebühr, Verwaltungskosten und Vertriebsgebühren.

Damit Sie einzelne Aktienfonds bezüglich der Kosten besser miteinander vergleichen können, geben die Fondsgesellschaften in aller Regel eine sogenannte Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio = TER) an. So können Sie anhand des TER-Wertes zahlreiche Fonds miteinander vergleichen, was die für Sie anfallenden Kosten betrifft. Beim Handel, also beim Kauf und Verkauf von Aktienfonds, fallen allerdings nicht nur die zuvor genannten Fondskosten an, sondern es entstehen häufig sogenannte indirekte Kosten. Diese entstehen vor allem, weil Sie die Fondsanteile in aller Regel über Ihre Bank oder einen Online-Broker kaufen und verkaufen. Dies wiederum führt dazu, dass Sie ein Wertpapierdepot benötigen, welches nicht selten mit einer Depotgebühr ausgestattet ist. Ferner fallen meist gesonderte Transaktionskosten an.

Beim Gegenüberstellen der für Sie infrage kommenden Aktienfonds sollten Sie nicht nur die Performance sowie die durchschnittliche Rendite vergleichen, sondern ebenfalls die Kosten. Dabei ist es wichtig, die Gesamtkostenquote zu beachten, denn dadurch lassen sich verschiedene Aktienfonds leicht miteinander vergleichen.

Welche Vor- und Nachteile beinhalten Aktienfonds?

Aktienfonds haben – wie im Grunde jede Anlageform – sowohl Vor- als auch Nachteile. Einiges haben wir in den vorherigen Abschnitten bereits angesprochen, insgesamt sind es also folgende Vorteile, die für ein Investment in Aktienfonds sprechen:

  • Breite Streuung durch Investment in diverse Aktientitel.
  • Rückgabe der Fondsanteile jederzeit möglich (schnelle Verfügbarkeit).
  • Im Durchschnitt eine gute Rendite möglich.
  • Kein Emittentenrisiko (Sondervermögen).
  • Sehr große Auswahl an Aktienfonds am Markt.
  • Fondsgesellschaft wird reguliert und muss diverse Vorschriften befolgen.
  • Investment oft schon ab 25 Euro möglich.
  • Aktienfonds sind sparplanfähig (Fondssparplan).

Neben diesen Vorteilen existieren bei Aktienfonds selbstverständlich auch einige Nachteile. Einen Nachteil sehen Anleger zum Beispiel darin, dass die Auswahl an Aktienfonds am Markt mittlerweile so groß ist, dass es sehr zeit- und arbeitsaufwändig ist, auch nur einen Bruchteil der Fonds miteinander zu vergleichen. Oftmals müssen sich Anleger erst einmal in die Materie einarbeiten, um zum Beispiel zu wissen, anhand welcher Kennzahlen und Werte Aktienfonds sich vergleichen lassen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Aktienfonds natürlich nicht zu den ganz sicheren Anlageformen gehören. Zwar haben die Erfahrungen gezeigt, dass ab einem Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren in der Vergangenheit nur selten Verluste entstanden sind. Aber natürlich kann es insbesondere bei einem schnellen Verkauf der Fondsanteile passieren, dass Sie zu dem Zeitpunkt aufgrund einer schlechten Börsenlage Kapitalverluste erleiden.

Häufige Fragen zum Thema Aktienfonds

Im Folgenden möchten wir Ihnen kurz einige weitere häufig auftretende Fragen zum Thema Aktienfonds beantworten, die so oder ähnlich von interessierten Anlegern und Sparern gestellt werden.

Was unterscheidet ETFs von Aktienfonds?

Bei ETFs handelt es sich um sogenannte Indexfonds. Der größte Unterschied zu Aktienfonds besteht darin, dass ETFs an der Börse handelbar sind, Aktienfonds nicht. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass ETFs in aller Regel einen bestimmten Index nachbilden und passiv gemanagt werden. Der Fondsmanager hat also lediglich die Aufgabe, für den Fonds die Aktien zu erwerben, die so im zugrunde liegenden Index vertreten sind. Bei Aktienfonds findet hingegen durch den Fondsmanager eine aktive Auswahl der Aktien statt.

Können Aktienfonds zur Altersvorsorge genutzt werden?

Eindeutige Antwort: Ja! Aktienfonds sind sogar sehr gut geeignet, wenn Sie über die Jahre hinweg ein Vermögen zur späteren privaten Altersvorsorge aufbauen möchten. Zum einen können Sie Aktienfonds bzw. deren Anteile in einen Fondssparplan fließen lassen und somit beispielsweise monatlich für 100 Euro sparen. Zum anderen zeigen die Entwicklungen aus der Vergangenheit, dass sich mit Aktienfonds ab einem langfristigen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren sehr gute Renditen erzielen lassen und Verluste innerhalb dieses längeren Zeitraumes eher selten sind. Jedoch sollten zur Rente hin die Anlagen zu konservativeren und risikoärmeren Varianten umgeschichtet werden.

Was ist ein Aktienfondssparplan?

Ein Aktienfondssparplan ist nichts anderes als ein Sparplan, bei dem Sie bzw. die beauftragte Bank oder ein Broker regelmäßig Anteile eines von Ihnen gewählten Aktienfonds erwerben. Meistens geschieht der Erwerb der Anteile monatlich, wobei die meisten Banken und Broker Aktienfondssparpläne schon ab einer Mindestsparrate von monatlich 25 bis 50 Euro anbieten. Empfehlenswert ist es bei einem Aktienfondssparplan, den sogenannten Cost-Average-Effekt zu nutzen. Dies bedeutet, dass Sie die jeweiligen Anteile günstiger einkaufen, wenn Sie beispielsweise monatlich für 100 Euro Anteile erwerben, als wenn Sie eine festgelegte Anzahl an Fondsanteilen kaufen. Lesen Sie hierzu auch unsere gesonderte Erläuterung.

Wie unterscheiden sich Aktienfonds?

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, hinsichtlich derer sich Aktienfonds voneinander unterscheiden können. Zu nennen ist hier insbesondere die Höhe der für den Anleger anfallenden Kosten, die bisherige Performance, die durchschnittliche Rendite und natürlich besteht ein großer Unterschied in der Aktiensauwahl der Fonds. Auch bezüglich des Aktienanteils am gesamten Fondsvermögen gibt es teilweise größere Unterschiede. Manche Aktienfonds konzentrieren sich auf Aktien aus bestimmten Branchen, andere aus speziellen Regionen oder Ländern, während wiederum andere Aktienfonds zum Beispiel auf sogenannte Standardwerte, also Aktien großer Gesellschaften, ausgerichtet sind.